Beruflicher Aufstieg

Wurden Sie kürzlich gekündigt? - Hier ist alles, was Sie wissen müssen

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Eine Kündigung kann aus unterschiedlichen Gründen erfolgen, aber meistens hat es entweder betriebs-, verhaltens- oder personenbedingte Hintergründe.

Das deutsche Arbeitsrecht schliesst eine Kündigung ohne Grund aus, daher ist der Arbeitgeber rechtlich dazu verpflichtet, eine Erklärung über die Kündigungsgründe zu geben und darzulegen, warum das Arbeitsverhältnis aufgelöst wurde.

Wir wollen die häufigsten Gründe vorstellen und erläutern, welche Kündigungsfristen dabei einzuhalten sind. Zusätzlich wollen wir einen Blick auf die Kündigungsgründe seitens der Arbeitnehmer werfen und Tipps geben, wie Arbeitgeber da am besten entgegenwirken können.

Mögliche Kündigungsgründe bei der ordentlichen Kündigung

 Mögliche Kündigungsgründe bei der ordentlichen Kündigung

Bei einer Beendigung des Arbeitsverhältnisses gibt es unterschiedliche Kündigungsarten, die der Arbeitgeber als Grund angeben kann. Diese werden unterteilt in:

  • Personenbedingt
  • Verhaltensbedingt
  • Betriebsbedingt

Personenbedingte Gründe für eine Kündigung bestehen zum Beispiel dann, wenn der Arbeitnehmer aufgrund einer Krankheit für lange Zeit ausfällt oder die Arbeitsleistung um mindestens 30 % nachgelassen hat.

Verhaltensbedingte Gründe sind unter anderem Unpünktlichkeit, unentschuldigtes Fehlen oder Arbeitsverweigerung.

Zu den betriebsbedingten Gründen zählen ein starker Rückgang des Umsatzes, Stilllegung des Betriebs oder Konkurs.

Darf man eine Kündigung ohne Grund aussprechen?

Wird ein Arbeitsverhältnis beendet, verhindert der Kündigungsschutz eine Auflösung des Arbeitsverhältnisses ohne triftigen Grund. Jedoch müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein, damit der Kündigungsschutz wirksam wird.

Vom Kündigungsschutz ausgenommen sind Mitarbeiter, die sich noch in der sechsmonatigen Wartezeit befinden. Die Wartezeit ist nicht gleichzusetzen mit der Probezeit, denn diese kann unter Umständen kürzer sein.

Ferner sind Betriebe, die dauerhaft weniger als zehn Mitarbeiter haben, vom Kündigungsschutz ausgenommen. Hierzu zählen alle Vollzeitangestellten und Teilzeitarbeiter werden anteilig berechnet. Sollte das Unternehmen nicht mehr als zehn Mitarbeiter haben, muss kein Grund für die fristgerechte Kündigung angegeben werden.

Kündigungsgründe bei der ausserordentlichen Kündigung

Kündigungsgründe bei der ausserordentlichen Kündigung

Im Gegensatz zu fristgerechten Kündigungen gibt es auch die fristlose Variante, also eine ausserordentliche Kündigung.

Dazu kommt es, wenn Arbeitnehmer zum Beispiel einen Diebstahl begehen oder Konkurrenztätigkeiten in der Freizeit ausführen, die sich massgeblich auf den Erfolg des Unternehmens auswirken.

Auch Alkoholmissbrauch und private Internetnutzung während der Arbeit werden häufig als Gründe genannt.

Kündigungsgründe in der Probezeit

Kündigungsgründe in der Probezeit

Die Probezeit wird zu Beginn des Arbeitsverhältnisses vom Arbeitgeber festgelegt und darf laut dem bürgerlichen Gesetzbuch maximal sechs Monate dauern.

In der Probezeit wird geprüft, ob sich die Kandidaten für die Position eignen und ob sie in die Unternehmenskultur passen.

Sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer können während dieser Zeit kündigen, ohne einen Grund angeben zu müssen.

Häufige Kündigungsgründe bei Kündigung durch den Arbeitgeber

Häufige Kündigungsgründe bei Kündigung durch den Arbeitgeber

Wie bereits erwähnt, gibt es drei verschiedene Kündigungsarten, die der Arbeitgeber bei einer ordentlichen Auflösung des Arbeitsverhältnisses anbringen kann. Zu den häufig angebrachten Gründen zählen:

1. Betriebsbedingte Kündigungsgründe:

  • Insolvenz
  • Stilllegung des Unternehmens
  • Umstrukturierung
  • Mangelnde Finanzierung
  • Ersetzen der Arbeitskräfte durch moderne Technik

2. Personenbedingte Kündigungsgründe:

  • Fehlende Arbeitserlaubnis des Arbeitnehmers
  • Unzureichende Sprachkenntnisse
  • Häufige Arbeitsausfälle durch Krankheit
  • Mangelhafte Arbeitsleistung

3. Verhaltensbedingte Kündigungsgründe

Kündigungsfristen

Kündigungsfristen

Kündigungsfristen sind gesetzlich festgelegt und nur in seltenen Fällen wird eine verlängerte Kündigungsfrist vom Arbeitgeber beantragt.

In der Probezeit gilt eine Kündigungsfrist von 14 Tagen und sie beginnt nach Zugang des Kündigungsschreibens beim Arbeitnehmer.

Sollte die Kündigungen ausserhalb der Probezeit erfolgen, ergeben sich gestaffelte Fristen:

  • In den ersten 2 Jahren nach der Probezeit: 4 Wochen
  • 2+ Jahre:  1 Monat zum Ende des Kalendermonats
  • 5+ Jahre: 2 Monate zum Ende des Kalendermonats
  • 8+ Jahre: 3 Monate bis zum Ende des Kalendermonats
  • 10+ Jahre: 4 Monate bis zum Ende des Kalendermonats
  • 12+ Jahre: 5 Monate bis zum Ende des Kalendermonats
  • 15+ Jahre: 6 Monate bis zum Ende des Kalendermonats
  • 20+ Jahre: 7 Monate bis zum Ende des Kalendermonats

Kündigungsfristen bei unbefristetem Arbeitsvertrag

Will der Arbeitgeber einen unbefristeter Arbeitsvertrag kündigen, ergeben sich folgende Fristen:

  • 1 - 4 Jahre: 1 Monat zum Ende des Kalendermonats
  • 5 - 7 Jahre: 2  Monate zum Ende des Kalendermonats
  • 8 - 9 Jahre: 3 Monate bis zum Ende des Kalendermonats
  • 10 - 11 Jahre: 4  Monate bis zum Ende des Kalendermonats
  • 12 - 14 Jahre: 5 Monate bis zum Ende des Kalendermonats
  • 15 - 19 Jahre: 6  Monate bis zum Ende des Kalendermonats
  • 20+ Jahre: 7 Monate bis zum Ende des Kalendermonats

Kündigungsgründe bei Kündigung durch die Mitarbeiter

Kündigungsgründe bei Kündigung durch die Mitarbeiter

Das Arbeitsverhältnis kann natürlich auch vom Arbeitnehmer ausgelöst werden. Auch hier gilt eine Frist von vier Wochen. Zu den häufig angegebenen Gründen zählen:

  • Unangenehmes Betriebsklima
  • Keine Aufstiegsmöglichkeiten
  • Unbezahlte Überstunden
  • Unzureichendes Gehalt
  • Mangelnde Wertschätzung durch den Arbeitgeber
  • Zu wenig spannende Aufgaben

Bei Kündigungen, die vom Arbeitnehmer ausgehen, gibt es ebenfalls ausserordentliche Gründe. Anerkannte Gründe für eine fristlose Kündigung sind fehlende Betreuungsmöglichkeiten der Kinder von Vollzeitkräften, Mobbing durch Mitarbeiter oder Vorgesetzte und eine schwere Erkrankung eines Familienmitglieds und die damit verbundene Pflege.

Umgang mit einer Kündigung: Tipps und Strategien

Umgang mit einer Kündigung: Tipps und Strategien

Der Umgang mit einer Kündigung kann eine schwierige und emotionale Erfahrung sein. Es gibt jedoch Schritte, die Sie unternehmen können, um die Situation zu meistern und weiterzukommen. Zunächst einmal ist es wichtig, sich selbst Zeit zu geben, Ihre Gefühle zu verarbeiten und Unterstützung von Freunden und Familie zu suchen.

Als nächstes sollten Sie sich darauf konzentrieren, einen Plan für Ihre zukünftigen beruflichen Ziele zu erstellen und Ihren Lebenslauf und Ihre Online-Präsenz zu aktualisieren. Ziehen Sie in Erwägung, Ihr berufliches Netzwerk nach Stellenangeboten zu durchforsten und an Karrieremessen oder Netzwerkveranstaltungen teilzunehmen.

Es ist auch wichtig, sich über Ihre Finanzen Gedanken zu machen und Optionen wie Arbeitslosenunterstützung und Krankenversicherung zu prüfen. Vielleicht möchten Sie sich auch von einem Finanzberater beraten lassen oder nach Möglichkeiten suchen, Ihre Ausgaben zu senken.

Obwohl es ganz natürlich ist, nach einer Entlassung ein Gefühl von Verlust und Enttäuschung zu empfinden, ist es wichtig, positiv und motiviert zu bleiben. Ziehen Sie in Erwägung, neue Fähigkeiten zu erlernen oder sich weiterzubilden, um Ihre Qualifikationen zu verbessern und Ihre Chancen auf eine neue Stelle zu erhöhen.

Wie im Beitrag auf unserer Instagram-Seite erwähnt – Denken Sie daran, dass eine Entlassung nicht Ihren Wert oder Ihre Fähigkeiten definiert. Mit der richtigen Einstellung und den richtigen Ressourcen, kannst du stärker denn je zurückkommen.


Es gibt eine ganze Reihe von Gründen für eine Kündigung, sowohl auf Seiten des Arbeitgebers als auch auf Seiten des Arbeitnehmers. Nach Ablauf der sechsmonatigen Wartezeit ist der Arbeitgeber gesetzlich verpflichtet, einen triftigen Grund für die Entlassung anzugeben.

Es wird zwischen ordentlichen und ausserordentlichen Kündigungsgründen unterschieden, und zum Schutz der Arbeitnehmer gibt es gesetzlich festgelegte Fristen, die eingehalten werden müssen. Um Kündigungen seitens der Arbeitnehmer zu vermeiden, sollten Sie für Zufriedenheit am Arbeitsplatz sorgen.

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